ruebezahl 

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                           DIE GESCHICHTE VOM BERGGEIST RÜBEZAHL

INHALTSVERZEICHNIS:

ZUR EINFÜHRUNG
WIE RÜBEZAHL ZU SEINEM NAMEN KAM
WIE RÜBEZAHL EINEN GEIZIGEN BÄCKER STRAFTE
RÜBEZAHL ALS SKILÄUFER
WIE RÜBEZAHL EINEN SCHNEIDER ANFÜHRTE
WIE RÜBEZAHL EIN MÜTTERCHEN NECKTE UND BEGLÜCKTE
WIE RÜBEZAHL EINEM GLASSCHLEIFER EINS AUSWISCHTE
RÜBEZAHLS SCHAFFEN
WIE RÜBEZAHL DEN GROSSEN UND DEN KLEINEN TEICH SCHUF
WIE RÜBEZAHL SEINEN TANZPLATZ ANLEGTE UND SICH BELUSTIGTE
WIE UNTER RÜBEZAHL DER ZIEGENRÜCKEN ENTSTAND
WIE RÜBEZAHL DEN MITTAGSSTEIN UND DEN DREISTEIN SETZTE


                                                ZUR EINFÜHRUNG

Er gab ihm höhere Gewalt,
durft annehm´n mancherlei Gestalt,
als Mensch, als Tier, ganz wie er wollte,
als Köhler kam er, wenn er grollte.

Von allen seinen Gnomenstreic

Als Gott der Herr durchs Wort 
"Es werde!"
Geschaffen hat die schöne Erde,
da schuf er auch im Schlesierland
das Riesengebirg; und wie bekannt

mit Tannengrün und Blumenpracht
hat er es überreich bedacht.
Dann setzt hinein er Mensch und Zwerge,
zuletzt schuf er den "Herrn der Berge".

hen
find´t man so leicht nicht seinesgleichen.
Ich werde euch hier welche schildern,
der Sage nach in Wort und Bildern.

WIE RÜBEZAHL ZU SEINEM NAMEN KAM

Er raubte einst ein Mägdelein,
eine Königstochter zart und fein.
Sie wollte ihn zum Gatten wählen,
falls er die Rüben würde zählen.-

Der Berggeist zählt. Es war sehr wichtig,
dass auch das Resultat sei richtig;
drum zählte er sie siebenmal.
Sei der Zeit heißt er "Rübezahl".

Als er wollt fordern seinen Lohn,
war die Prinzessin längst entflohn.
Das Zählen war nur eine List,
wie´s oft bei Frauen üblich ist.-

Wie Rübezahl einen geizigen Bäcker strafte

Beim Bäcker, der im ganzen Land
als großer Geizhals war bekannt,
fragt einstmals ein Geselle an,
ob er ihm Arbeit geben kann.-

Der Meister sagte: "Willst Holz du hacken?
Das Brot tu ich alleine Backen!"
Er zeigt dabei nicht ohne Stolz,
auf einen ries´gen Stapel Holz.

"Wie hoch soll die Bezahlung sein,
wenn du mir dieses Holz machst klein?"
Es antwortete der Wandersmann:
"Soviel Holz, als ich tragen kann."-

Rübezahl als Skiläufer

Er hörte einst zur Winterszeit
-seit Wochen hätte es geschneit-
den ganzen Tag ein Kratzen, Scharren,
als wenn die Zwerge Kohle fahren.

Die Neugier plagt ihn in sein´m Reich,
zur Oberwelt fährt er sogleich,
und was er oben musste schau´n,
kaum konnt´er seinen Augen trau´n.

Er sieht ´ne Ski - und Rodelbahn,
viel Menschen steigen da bergan,
und weiter oben krönt das Ganze
eine neugebaute Ski - Sprungschanze

Was für unsereins alltäglich,
hielt Rübezahl nicht gut für möglich,
auf  Hölzern, die sogar verbogen,
kam solch ein Mensch dahergeflogen.

In jeder Hand hielt er ´nen Stecken,
dies sein Interesse tät erwecken,
er flog gerade auf ihn zu,
an ihm vorbei und fuhr im Nu

sausend in schneller Fahrt zu Tal;
drob staunte Berggeist Rübezahl,
und droben aus dem Menschenhauf
folgt ein andrer gleich darauf.

Der Berggeist sagt: "Nur nicht genieren,
das muß ich selber ausprobieren."
Die Axt zur Hand, das Holz, es kracht,
schnell hatte Brettel er gemacht.

Die schnallte er sich an in Ruh,
neugierig sahn die Zwerge zu.
O Rübezahl! Diesmal geht´s krumm,
wer die Gefahr sieht, kommt drin um.

Auf  Skiern fuhr er erstemal
Der große Berggeist Rübezahl!
Die Sache fiel ihm gar nicht hart,
er kam sofort in volle Fahrt,

und alles , was im Wege stand,
das wurde von ihm umgerannt.
Viel Schnee und Brocken Felsgestein
fuhr´n mit Getöse hinterdrein.

Steil abwärts ging die Schreckenfahrt,
wild flattert sei Haar, sein Bart.
Er rast mit Sturmgebraus zur Stund`
hinunter in den Riesengrund.

Viele Menschen sahen mit Grausen
Die Schneelawine niedersausen. -
Und heut weiß jedermann im Tal,
mit den Lawinen fährt Rübezahl. -

Wie Rübezahl einen Schneider anführte

Ein lust´ger Schneider kam von Böhmen,
in Hirschberg wollt er Arbeit nehmen,
auch wollt er dort ein Mädchen frei´n
und später Schneidermeister sein.

Wie wollt er nähen, flicken, bügeln,
die Arbeitslust war kaum zu zügeln,
das Herz so voll, der Beutel leer,
schritt munter er des Wegs daher.

Als er beritt der Gnomen Reich,
fasst ihn der Übermut sogleich.
Laut ruft hinein er in den Wald,
dass es bis in den Bergen hallt:

"He! Rübezahl, du eitler Wicht,
kannst zählen deine Rüben nicht!
He! Rübezahl, du dummer Tor,
wenn du mich hörst, so komm hervor!"

Und wirklich mit Gedankenschnelle
war Rübezahl sofort zur Stelle.
Als echter jüd´scher Handelsmann,
´nen langen Kaftan hat er an.

Die Bein´ in abgetret´nen  Stiebeln,
nach Knoblauch roch er und nach Zwiebeln,
Er trug nach echter Schnurrerart,
die Ringellocken und den Bart.

"Se scheener Herr, Se wer´n verzeihn,
woll´n wir nicht gehen den Weg zu zwei´n?
Ich fürcht allein mich jedes Mal
hier vor dem Berggeist "Rübezahl".

Und hier das Kettche wunderschain,
das stecken´s in Ihr Ränzel ein.
Die letzte ist´s dann sind se alle,
nehmen´s  nur mit for Ihre Kalle."

Dem Schneider tät der Schmuck gefallen,
flugs tat er ihn ins Ränzel schnallen.
Das hat der Berggeist nur gewollt,
Das Kettchen ward zum Beutel Gold.

Doch kaum sind´s  in die Stadt hinein,
da fängt der Jude an zu schrein:
"Au  waih geschrien! Was fang ich an,
gestohl´n hat dieser Wandersmann

mein ganzes Geld!
Au waih, au waih,
holt mir den Büttel schnell herbei!
Seht nur geschwind im Ränzel nach,
der Beutel dort wohl liegen mag!"

Wie Rübezahl ein Mütterchen neckte
 und beglückte

Die Blätter, die im Walde liegen,
sind gutes Futter für die Ziegen.
Drum kann im Herbst man öfter sehn,
dass Frauen Laub einsammeln gehen.

So kam ´ne Frau, ihr jüngstes Kindel
Trug sie im Tragkorb in der Windel,
zwei Buben liefen nebenher.
So eine Mutter hat es schwer.

Im Walde sie ihr Kind tat stillen,
dann schnell den Korb mit Laub anfüllen.
Drauf tändelnd eine kurze Ruh. -
Da tritt der Berggeist auf sie zu.

Er wollte diese Mutter necken,
wollt sie von seinem Reich abschrecken,
gab an, er wollt ihr Kindlein fressen.
Der Berggeist irrte sich indessen.

"Von mir sollst lernen,  pack´ger  Geist,
was wahre Mutterliebe heißt!"
So trat sie furchtlos ihm entgegen,
erfasste seinen Bart verwegen.

Sie ging ihn an, gleich,  wie ein Leu.
So etwas war dem Berggeist neu.
Doch innerlich hat er gelacht,
weil er ja nur  ´nen Spaß gemacht.

Die Mutter er belohnen wollt,
drum machte er ihr Laub zu Gold.
Die Frau, sie wundert sich gar sehr,
dass unterwegs das Laub so schwer.


Wie Rübezahl
einem Glasschleifer eins auswischte

Ein Mann ging heim mit einer Bütte
Schliffglas aus Josephinenhütte.
Ar war nicht gut zu seinem Weibe,
ging oft mit Prügel ihr zu Leibe.

Drum Rübezahl sann voller List,
wie dieser Mann zu strafen ist;
er sann nicht lang, hat schnell gehandelt
und das Glas in Scherben umgewandelt.

Rübezahls Schaffen

Noch wenigen ist es bekannt,
dass er nur 100 Jahr im Land,
und ist verflossen seine Frist,
er 1000 Jahr gezwungen ist,

zu leben in dem Reich der Zwerge,
tief drin , im Inneren der Berge.
Und schürt er an das ew´ge Feuer,
dann wird´s auf Erden nicht geheuer.

So arbeitet er unverdrossen,
bis 1000 Jahre sind verflossen,
im unterirdischen Gemach,
dann kommt für ihn sein Ruhetag.

Wie Rübezahl den Großen
 und Kleinen Teich schuf

So kam er wieder mal hervor,
vom Ruß war schwarz er wie ein Mohr.
Sein Blick fällt auf ein Kraterbecken,
das tät ihm ´nen Gedanken wecken.

 Wie Rübezahl den Großen
 und Kleinen Teich schuf

So kam er wieder mal hervor,
vom Ruß war schwarz er wie ein Mohr.
Sein Blick fällt auf ein Kraterbecken,
das tät ihm ´nen Gedanken wecken.

Er greift nach einer großen Kanne,
gießt Wasser in die Kraterwanne,
dann badet er darin sogleich. -
Und so entstand der "Große Teich".

Doch hatte er´s nicht recht bedacht,
das Becken war zu voll gemacht.
Er legt sich rein, das Wasser schwoll,
der "Kleine Teich" lief dabei voll.

Wie Rübezahl seinen Tanzplatz anlegte und sich belustigte

Einst plagt den Berggeist Langeweile,
´nen Tanzplatz baute er in Eile.
Gesellschaft schuf er sich aus Rüben,
die Musik holte er von "Drüben".

Nun tanzten sie die ganze Nacht.
Doch als der neue Tag anbrach,
verwelkt war´n Mann und Weibelein. -
Wie konnt´s bei Rüben anders sein?

Eh er die Musik schickte heim,
steckt jedem er ´ne Rübe ein.
Bloß einer nahm sie mit nach Haus. -
Statt Rübe zog er Gold heraus! -

Wie unter Rübezahl der Ziegenrücken entstand


Einst ging er hin  zum Bömerland,
weil er den Wein dort bill´ger fand,
trank ein´ge Dutzend Flaschen aus,
im Zickzack ging er dann nsch Haus.

Auf hohem Kamm, der Weg war schmal,
kam er im Rausch sehr oft zu Fall.
Und links und rechts zur selben Stunde
trat er den Wegesrand zugrunde!

Der Weg noch heute unsern Blicken
sich präsentiert als" Ziegenrücken".
Weil schmal und steil, er sehr gefährlich,
drum ist auch der Verkehr dort spärlich.

 

Wie Rübezahl
den Mittagsstein und die Dreisteine setzte

Einst hatte er in einer Nacht
beinah ein Wunderwerk vollbracht!
Sein Bildnis wollt er bau´n aus Stein;
Bis Mittag sollt´ es fertig sein!

Als er nun Rumpf und Kopf erbaut,
hat er sich´s richtig angeschaut.
Allmählich ward´s ihm klar indessen,
dass Arm und Beine er vergessen.

Wütend warf er "Drei Steine" fort,
sie liegen heut am selben Ort.
Auch steht der Rumpf noch ohne Bein´-
Ihr kennt ihn als den "Mittagsstein".-


Dies Werk verließ er unvollendet;
Denn 100 Jahre war´n beendet.
Jetzt schürt er im Verband der Zwerge
wieder die Glut tief drin im Berge.

Auf Erden spein Vulkane Feuer;
Und Lavamassen ungeheuer
vernichten Werte ohne Wahl!-
Und Schuld daran ist 

"Rübezahl"

Ich schrieb diese lustige Sage aus einem völlig zerschlissenem Büchlein meiner Großmutter ab. Eine Seite fehlte u. somit eie Sage.

Vielleicht kann mir ja jemand helfen

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