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INHALTSVERZEICHNIS 

 
CARL-LOEWE-STADT- LÖBEJÜN( Otto Wittke)
MEIN LÖBEJÜN(Gedicht)
DIE UHR( Ballade-vertont v. Carl Loewe)
VERKAUFE DEINE HEIMAT NICHT( Gedicht)
DIE LÖBEJÜNER FEUERWEHR( Spiel- im Löbejüner Dialekt)
HERRODESKASTEN (alter ,vergessener Löbejüner Brauch)
LIED ZUM HERODESKASTEN
MEIN LÖBEJÜNGedicht)
WANDERER (v.Schniggenfittig)
 
 

Carl-Loewe-Stadt-Löbejün
(von Otto Wittke Löbejün)

Wo man pflegt den Vogelsang,
klingen Loewes Lieder.
Darum, kleine Stadt am Hang
grüß ich dich heut wieder.
Hier erblühte ein Genie
einst im schlichten Kreise.
Schuf in tiefer Poesie
 klangvoll manche Weise.
Klein, aber ärmlich war das Haus,
wo du tratst ins Leben.
Zogst dann in die Welt hinaus
Wo dir Rum gegeben.
Aber manchmal fühltest du
Draußen dich verlassen.
Dachtest dann wohl an die Ruh
Deiner Heimatgassen.
Zogst im Geist durch Wald und Flur
"Tom der Reimer" ,gang
und es formte sich "Die Uhr" ,
leis in dir zum Gang.
Grau und alt sind deine Züge,
 du bleibest Kleinstadt Löbejün,
Und doch warst du einst die Wiege,
ewig junger Melodien.
 


 



Bei dem folgendes Gedichthadelt es sich um ein Gedicht,sas mein Onkel, Julius Grunewald selbst verfaßt hat.Er hat viele Jahre zwangsläufig in Holland gelebt, obwohl an Löbejün sein Herz hing.

Das Bild auf der Hauptseite hat er selbst gemalt


MEIN LÖBEJÜN

Du schönes Städtchen mein
Hier an des Berges Hang!
Ja, immerfort gedenk ich dein,
Dir gilt mein heißer Drang!
Gebettet in Kastanien-Grün
Liegst du mein liebes Löbejün,
Hier an des Berges Hang!

Mußt ich einst aus der Heimat fort,
Wo ich gelebt so lang;
Und zog ich dann von Ort zu Ort,
Ward mir`s im Herz so bang!
Trost fand ich nur in Traums Gefild,
Wenn mir erschien dein liebes Bild
Hier an des Berges Hang!

In meiner Heimat sel`gem Glück
Die Fluren ich durchsprang!
Denk ich an jene Zeit zurück,
Erfüllt mich froher Klang!-
Winkt mich nun einst der Sensenmann-
In Löbejün begrabt mich dann
Hier an des Berges Hang!


Carl Gottfried Loewe wurde am 30. November 1796 als 12. Kind eines Kantors in Löbejün, eines zwischen Halle und Köthen gelegenen Städtchens geboren . Ich verehre ihn als Künstler. Eines meiner Lieblingslieder, die die er vertont hat, ist nachfolgendes Lied
 
DIE UHR
Text:Gabriel Seidel
Komponist: Carl Loewe



Ich trage, wo ich gehe, stets eine Uhr bei mir.
Wie viel es geschlagen habe, genau seh´ ich an ihr.
Es ist ein großer Meister, der künstlich ihr Werk gefügt,
wenngleich ihr Gang nicht immer dem törichtem Wunsche genügt.

Ich wollte, sie wäre rascher gegangen an manchem Tag.
Ich wollte, sie hätte manchmal verzögert den raschen Schlag.
In meinen Leiden und Freuden, im Sturm und in der Ruh,
was immer geschah im Leben, sie pochte den Takt dazu.

Sie schlug am Sarge des Vaters, sie schlug an des Freundes Grab.
Sie schlug am Morgen der Liebe, sie schlug am Traualtar.
Sie schlug an der Wiege des Kindes und schlägt, will´s Gott, noch oft,
wenn bessere Tage kommen, wie meine Seele es hofft.

Und ward sie auch manchmal träger und drohte zu stoppen ihr´n Lauf,
so zog der Meister immer lustgütig sie wieder auf.
Doch ständ sie einmal still, dann wär´s um sie gescheh´n,
kein And´rer, als der sie fügte, bringt die Zerstörte zum geh´n.

Dann müsst ich zum Meiser wandern, der wohnt am Ende wohl weit,
wohl draußen jenseits der Erde, wohl dort in der Ewigkeit
Dann gäb´ ich sie ihm zurücke mit dankbar kindlichem Sinn
Sieh´Herr ich hab nichts verdorben, sie blieb von selber stehn!

 
VERKAUFE DEINE HEIMAT NICHT
 
Verkaufe deine Heimat nicht
Und nicht das Land "Es war einmal"
Und gib dein Herz nie hin für Gold,
Heimat ist Brot und Abendmahl.
 
Mit Tanz und Trubel lockt die Welt,
Und mancher zog zum Dorf hinaus.
Und quälte sich und sehnte sich,
und fand nie mehr den Weg, den Weg nach Haus.
 
Willst du ein Knecht und Bettler sein?
Und warten vor dem gold´nen Tor,
Und weinen wie der fremde Mann,
Der seiner Erde Licht verlor?
 
Verkaufe deine Heimat nicht,
Und nicht das Land "Es war einmal"
Und gib dein Herz nie hin für Gold,
Heimat ist Brot und Abendmahl.
 
(Aus dem Gedichtschatz meiner Mutter)
 
 
Die Löbejüner Feuerwehr

Wissen se schon is Neiste, ich bin neierdings bei der Feierwehr.
Mir sin a erstklassicher Vorein. Mir schlafen alle uf ener Bude.
Uf der enen Britsche schlafen dreie,
uf der annern Britsche schlafen och dreie,
un wennmer uns zusammenzählen, denn sin mor neine.
*
Wenns nu so brennt, do drikt ener uffn Knopp,
do saust der elektrische Strom ausn Knopp,
nin inn a Droht, den Jartenzaun runner,
durchs Jemisebeet un in undre Kammer uffn Klederschrank in Kasten
un macht a ferchterlichen Krach.
*
Von dem Spektakel wern mor nun alle wach.
Unser Hauptmann der schläft in der Nemkammer
un hert ersch mo nischt von dem Jebimmel.
Do los mor erscht mo aus, wer den Kerl weckt.
Der wird nämlich immer unjemitlich un is erbost, wenns schon widder brennt.
*
Dann läßte uns antreten, scheißt uns zusammen un plärrt:
"Ihr Penner, ihr Jottverdammten,
ihr habt eich widder nich rasiert,
eich solln wo beim Brande de Borthore absengen?"
*
Do mer nu jehorsame Leite sin, rasiern mer uns erscht.
Inzwischen leeft ener mit de Pferde bein Schmied un lässt se
neie brschlon,damit se besser lofen kenn.

Ener klettert unner Lebensjefohr uffen Kerchtorm
un holt in Uhrnschlissel.
Das is nämlich dor enzige Schlissel, der zum Spritzenhaus passt.
Wenn mor nu so weit fertich sin, sign mer a Lied un ricken ab.

Zu beeilen brauchen mor uns nich;
denn mir lossens immer erscht bis zum erschten Stock abbrennen,
weil unsre Leiter nich weiter recht.
*
Awwer immer jets nich so glatt.
Mor ham miitunner anne mächtche Muddelei.
Enmol do krichten mor de Schleiche nich vonanner,
die worn noch verklebt vom letzten Brande in der Saftfabrik.
*
Als mor se endlich ausenanner hatten, merkten mer,
dass de Lochsitzer grode Urlob hotten.
De Lochsitzer das sin nämlich diejenijen,
die sich beim Löschen uff de Löcher im Schlauch setzen.
*
Awwer mir löscher nich nur Brände,
nee, mir jen och in Katastropheneinsatz.
Z.B. der Bauer Freygang sei Gaul,
der fällt jede Woche zwemo vor Altersschwäche um.
*
Do wen mor nu jedesmo alarmirrt
un missen das arme Fiech widder hochhem.
Neilich jabs jedoch blinden Alarm,
der Gaul wor noch jornich umjefalln,
do musst mern erscht umschuppen.
*
Emo mussten mor o mo zu a Großbrand.
Um an de Brandstelle zu jelangen, mussten mor durch anne Stroße.
Vor uns wor a Leichenzuch.
Da wir wejen de engen Stroßen nich vorbeikonnten,
mussten mer immer hiterherziehn
un si aus Versehen mit uffen Friedhof gelandet.

Da mor nu pietätvolle Leite sin, hammer abjestimmt un beschlossen,
erst an der Leichenfeier teilzunehmen.
Als mor nu jerode dabei worn,
den armen Kerl sei Fell zu versaufen,
kimmt ener mits Fohrrod anjetrempelt un plärrt:
"Her Hauptmann, Herr Hauptmann, seit heite früh brennts!!"
*
Da sochte unser Hauptmann:
"Nur keene Ufrejung, dofir sinn mor je do."
Als mor an de Brandstelle ankamen,
do worn de Maurer schon do
un bauten is neie Haus schon widder uff.
*
Bei der Auswertung vermekten mer, und beschlossen,
dass das Spritzenhaus näher an de Brandstelle jebaut werden muß!



Diese ,von Frau Elze (Kindergärtnerin) selbst verfasste Episode
wurde von den Kindergärtnerinnen zu einer Elternfaschingsfeier (1962)
in originalen Uniformen vorgetragen und nachgespielt

 



DER HERODESKASTEN

Ein alter Löbejüner Weihnachtsbrauch
(von Julius Grunewald -Löbejün ca. um 1920-1930 geschrieben)

  
Die Dämmerung sinkt, still ist es im Zimmer, träumend sitz ich
und an meinem geistigen Auge zieht Weihnachten der Kindheit  vorüber.
Längst verschwundener Weihnachtszauber steigt empor.  "Es war einmal"
Und doch möchte man ihn nicht ganz verschollen lassen sein,
möchte ihn den Nachkommen erhalten, den alten, Löbejüner Weihnachtsbrauch.
Wie freuten wir uns als Kinder, wenn abends in der Weihnachtszeit
Der Herodeskasten von Haus zu Haus ging und die Mähr von der
Geburt Christus uns verkündete.
Wie freuten wir uns, wenn wir an dem Faden ziehen konnten,
der das Fenster öffnete, damit Herodes heraussah.
Aus all´ diesen Gedanken heraus möchte ich darüber schreiben,
und es allen , die es noch nicht miterlebten, ins Gedächtnis rufen,
damit jenes Alte, Schöne nicht ganz verschwindet.
Der Herodeskasten bestand nur aus zwei übereinander gestellten Kasten
mit Glasscheiben und wurde auf einem 1,5 m hohem Stabe getragen.
In dem unteren größeren Kasten war die Geburt Christi,
"Die Krippe, Maria und Josef, die Hirten und Herden,  durch Puppen dargestellt.
In dem kleineren oberen Kasten sah man die drei Weisen aus dem Morgenlande,
wie sie dem Stern folgten. An dem unteren  Kasten
 waren zwei Fenster angebracht, die durch Fäden zu öffnen gingen.
Zog man an dem einen Faden, so erschien ein roter Kopf,
den Herodes darstellend, nach diesem ist der Kasten benannt.
Zog man an dem anderen Faden, so erschien ein schwarzer Kopf,
der König aus dem Mohrenland.
Die Figuren in dem Kasten standen auf runden Platten
und waren selbige zum drehen.
Da er am Abend herumgetragen wurde, so brannten  Lichter darin.
Das Recht, in der Weihnachtszeit herumzugehen, bekam nur eine Familie
und vererbte es auf die Angehörigen fort.
Von den Mitgliedern der Familie wurde dazu ein Lied von der
Geburt Christus gesungen, welches eine einschmeichelnde Melodie hatte.
Die Melodie lebt in allen älteren Löbejünern noch fort.
Der Text ist nicht mehr ganz zusammen zu finden, trotz eifriger Erkundigungen,
auch bei den Kindern der Familie, die den Kasten zuletzt besessen hatten.
Es ist nun über 30 Jahre her, dass der Kasten herumgetragen wurde.
Die Familie Zabel soll ihn an ein Museum nach Berlin verkauft haben.
Ich lasse nunmehr den noch vorhandenen Text des Liedes folgen
und möchte bitten, sollte jemand von den Lesern
noch etwas davon wissen, mir oder Herrn Lehrer Sonntag,
Nachricht zu geben, wofür wir sehr dankbar wären.
 
Dies ist das Lied zu diesem früheren Brauch

Wir treten hierher an diesen Ort.
Einen schönen guten Abend, den gebe euch Gott.
Einen schönen guten Abend, eine fröhliche Zeit,
die uns der Herr Christus hat wohlbereit.
*
Wir kommen hier her, von Gott gesandt
Mit diesem Stern aus dem Morgenland.
Die heiligen drei Weisen, die folgten dem Stern,
Sie suchten Herrn Jesus, sie hätten ihn gern.
*
Sie kamen wohl vor Herodes Haus,
Herodes der guckte zum Fenster heraus.
Herodes der sprach mit falschem Sinn:
„Ihr heiligen drei Weisen, wo wollt ihr denn hin?
*
Nach Bethlehem, nach Davids Stadt,
Wo die Mutter Maria geboren hat.“
Sie hat geboren ein Knäblein fein,
Das soll unser Jesuskindlein sein.
*
Herodes sprach mit falschem Scherz:
“Warum ist denn der eine so schwarz?
Das ist ja der König aus Mohrenland.“
“Der Schwarze,der Schwarze der ist uns bekannt,
*
Er kam hierher aus DavidsStadt,
Wo unser Herr Christus geboren ward.,
Wir können nicht kehren bei euch ein. 
Darum wollen wir eilen nach dem Sternenschein
*
Sie zogen weiter den Berg hinauf,
Sie sahen, der Stern stand über dem Haus.
Siefanden das Kind ,es war nackt und bloß.
Maria hielt es auf ihrem Schoß.
*
Sie taten ihre Schätze auf
Und schenkten dem Kinde Gold und Weihrauch.
Gold, Weihrauch und Mürrhen fein,
Und sprachen:Das Kind soll unser König sein..
*
O Strern steh still wohl überall
An dir haben wir ein Wohlgefalln.
Wir haben gesungen mit voller Andacht,
Wir wünschen euch allen eine Gute Nacht.

 

MEIN LÖBEJÜN

Da unten in dem Tale da liegt ein Städtchen klein .
Inmitten grüner Gärten liegt es gebettet ein.
 Darin wohn´ fleiß´ge Leute, so hart, wie Porphyrstein.
 Sie lieben all´ ihr Städtchen, und sei es noch so klein.
 
 So manches schmale Gässchen spricht von Vergangenheit,
noch tragen sie die Namen von damals und auch heut`,
Am Stadttor an der Mauer sind tief gemeißelt ein
Die Wappen dieses Städtchens in bunten Farben ein.
 
Und zwischen all´ den Häusern sieht man die Kirche steh´n .
Sie hat in vielen Jahren viel Freud` und Leid geseh´n.
 Alt ist sie schon die Kirche, man sieht es ihr auch an
Doch immer ist noch wie damals ihr alter Glockenklang.
 
An Hängen und auf Wiesen der Schäfer friedlich zieht .
Mit seiner stolzen Herde und singt dabei sein Lied.
O, Heimat, alte Kirche. Mit deinem Glockenklang .
Wohl klingt`s in jenen Tagen wie schöner Heimatsang.
 
 In dir ward einst geboren ein Dichter recht und schlicht,
 er schrieb so manch Ballade und auch so manch´ Gedicht.
Der Dichter hieß Karl Loewe-versteint am Markt er steh`t
Er ist der Stolz des Städtchens in dem er weiterlebt.
 
 Drum sei du uns gegrüßet-du kleines Städtelein-
 Es ist doch keine Heimat so schön, wie du allein.
 
 
 WANDERER
 
Wanderer, kommst du von Nauendorf, den Weg übern
Sperling, sei es im Frühling, wenn Lerchen rings jubeln,
sei es im Sommer, wenn über der reifenden Saat zwitschernd
die Schwalben eilen, immer wirst du, kommst du zum Abhang,
sinnend stehen und verweilen.
*
Denn es breitet sich vor dir, endlos erscheinend, die Ebene,
weithin sich dehnend bis Köthen und Bernburg, mitten
durchschnitten von grünenden Wiesen, einzelnen Bäumen,
die Fuhne begleitend. Stumm lässt du schweifen den Blick,
tiefer nun atmend, die Arme froh breitend.
*
Dicht an dem Abhang duckt eng sich das Städtchen
mit Mauern und Giebeln, eingebettet ins Grüne
fruchtbarer Gärten, schöner Kastanien. Kommst
du im Auto, führt dich am Hang hin die Straße im
Bogen - steil herab ziehst du als Wandrer den Pfad,
den viele schon zogen.
*
Immer noch ist es das holprige Pflaster, das müde den
 Fuß macht, immer noch geht es durchs Hallesche Tor,
das gähnend sich öffnet, immer sitzen die Alten
grau und gebeugt auf den Steinen, hier steht
die Zeit still, möchtest du meinen.
*
Leuchtend im Lichte der scheidenden Sonne siehst du der
Kirche steilragendes Dach sich erheben wie eine Burg, die
erbaut ist zum Schutze des Städtchens, aus dem du nun
Scheidest.- In  ihrem Anblick wirds zur Gewissheit: weit
von des Lebens unrastigem Treiben liegt Löbejün in Ruhe
und Frieden.- Mög es so bleiben !
*

 

Beim Stöbern im Bücherregal meiner Tochter Susann in Mühlheim / Main gefunden . J
 
Der Petersberg ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Hallenser. Galt er in früheren Zeiten als „Wetterprophet“, so ist es heute vor allem die weite Aussicht, die ihm seine Anziehungskraft verleiht. Bei klarem Wetter geht der Blick bis zum Harz, bis nach Leipzig oder Magdeburg und natürlich auch über die vielen kleineren Orte der näheren Umgebung.
Löbejün ist einer von ihnen und liegt am Nordabfall des Saalkreiser Porphyrplateaus in das Tal der Fuhne. Es ist nicht zuletzt diese bergige Lage, die der Stadt einen ganz besonderen Reiz verleiht, gilt es doch, steilste Gassen zu „bezwingen“.
Als slawischer und später deutscher Burgort erlebte die Stadt im 15. und 16. Jh. eine erste Blüte, die auch einen neuen Kirchenbau ermöglichte. Da ein Brand die um 1520 fertig gestellte Kirche schon 60 Jahre später in arge Mitleidenschaft zog, mischen sich im Gebäude Formen der Spätgotik und der Renaissance. Letztgenannter Epoche verdankt die Kirche ihre schöne Balkendecke sowie den größten Teil der Ausstattungsstücke. Darüber hinaus haben sich Stadtbild, das aus in der Regel zweigeschossigen Steinhäusern besteht, eine im Kern um 1200 erbaute Hospitalkapelle und das Hallesche Tor aus der zweiten Hälfte des 17 Jh. erhalten.
 Das „Alte Brauheüs(kein Druckfehler-es wurde so geschrieben) Löbejün“ diente seit 1614 vernehmlich der Befriedigung leiblicher Bedürfnisse, und es war wegen des steilen Schulbergs gewiß leichter, von der Kirche in dieses Gasthaus zu kommen als umgekehrt. Ob die angetrunkenen Gäste der Grund für die Überlieferung des Namens „Schweinemarkt“ für den alten, dreieckigen Marktplatz gegeben haben, bleibt allerdings ungewiß.
Nobler erscheint der neue trapezförmige Marktplatz am Südhang des Tals allemal. Dort hält die goldene Sphinx über dem Portal des klassizistischen Rathauses Zwiegespräch mit dem wohl berühmtesten Sohne der Stadt, dem 1796 in Löbejün geborenen Balladenkomponisten Carl Loewe. Ihm hat die Stadt hier ein granitenes Denkmal gestiftet.
 
(Quelle: „Sachsen-Anhalt“ von Norbert Eisold und Edeltraud Lautsch)

 

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