mutter 

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INHALTSVERZEICHNIS
DER ROTE SARAFAN(Lied aus dem Russischen)
MAMATSCHI,SCHENK MIR EIN PFERDCHEN
EIN SCHÖNES WARES WORT( Vers)
AN EINE MUTTER (Gedicht)
MUTTER (Gedicht)
DIE TOTE MUTTER (Gedicht) 
O, TU DER MUTTER JA NICHT WEH (Gedicht)
MUTTERHÄNDE( Gedicht) 
O ,LIEB, SO LANG DU LIEBEN KANNST (v. Freiligrath)
WEIßT DU MUTTERL (Lied)
ALL DEINEN SCHMERZ TILGT`S MUTTERHERZ (Gedicht)
DAS LIED, DAS MEINE MUTTER SANG (Gedicht)
WENN DU NOCH EINE MUTTER HAST (Vers)
VERTRAUEN (Gedicht)
ZUVERSICHT (Gedicht)
DAS SELTSAM WUNDERBARE (Gedicht)
ICH HABE NIE GEWEINT(Gedicht)
EIN MUTTERHERZ( Gedicht)
GEBET DES ÄLTER WERDENDEN MENSCHEN(Gedicht)
DANKE; LIEBE MUTTER ( Eine Sammlung von Gedichten bekannter Dichter)
MUTTERLIEBE
LERNE,STATT ZU REDEN,SCHWEIGEN
WENN ICH WÜßTE(Verse)
DER GOLDENE BALL
 

DER ROTE SARAFAN 

 

(Nikolaj Grigorjewitsch Ziganoff, 1797-1831)

(Melodie: Alexander Warlamoff,1801-1848)

 

Näh nicht liebes Mütterlein

am roten Sarafan,

nutzlos wird die Arbeit sein,

drum strenge dich nicht an.

 

Tochter setz dich nieder

an meine Seite hier,

Jugend kehrt nicht wieder,

wich sie einmal von dir.

 

Fröhlich magst du singen

als wie die Lerch im Mai,

lachen, tanzen, springen,

doch bald ist das vorbei!

 

Denn es kommen Jahre,

wo Lust und Freude fliehn,

und die welken Wangen

Falten überziehn.

 

Ich sang auch einst Lieder,

lachte, tanzt und sprang.;

steif sind jetzt die Glieder,

 hinkend ist mein Gang.

 

An dem Sarafan zu nähn

heißt mich Erinnerung,

kann ich dich drin tanzen sehn,

fühl ich mich wieder jung.

 

( Meine Mutter sang uns das Lied oft vor, aber ich bekam es nicht mehr ganz zusammen. Gestern, am 28.06.2005 schickte es mir meine Cousine. Sie hatte es im Internet gefunden)

 

 

 

MAMATSCHI, SCHENK MIR EIN PFERDCHEN
 
Es war einmal ein kleines Bübchen,
das bettelte so wundersüß:
"Mamatschi, schenk mir ein Pferdchen,
ein Pferdchen wär´mein Paradies!"
 
Darauf bekam der kleine Mann
Ein Schimmelpaar aus Marzipan
Das sieht er an und weint und spricht:
"Mamatschi, solche Pferde wollt´ ich nicht!"
 
Die Zeit verging - der Knabe wünschte
vom Weihnachtsmann  nichts, als ein Pferd.
Da kam das Christkindchen geflogen
Und schenkte ihm, was er begehrt.
 
Auf einem Tische standen stolz
Vier Pferde aus lackiertem Holz.
Die schaut er an und weint und spricht:
"Mamatschi, solche Pferde wollt ich nicht!"
 
Und es vergingen viele Jahre.
Und aus dem Knaben ward ein Mann.
Da, eines Tages vor dem Tore
Da hielt ein herrliches Gespann.
Vor einer Prunkkalesche steh´n
vier Pferde reich geschmückt und schön,
die holten ihm sein liebes Mütterlein,
da fiel ihm seine Jugend ein.
 
" Mamatschi, schenk mir ein Pferdchen,
ein Pferdchen wär´mei Paradies!"
 
Mamatschi, Trauerpferde wollt´ich nie.

 

EIN SCHÖNES WAHRES WORT
 
Geh fleißig um mit deinen Kindern,
habe sie Tag und Nacht um dich und liebe sie.
Und lass dich lieben, einzig schöne Jahre;
denn nur im engen Traum der Kindheit sind sie dein.
---nicht länger---
Mit der Jugend schon durchstreift sie mancherlei
Was du nicht bist,
 Was du nicht hast,
So geht der schöne Traum verloren.
 
(Aus den Erinnerungen meiner Großmutter)
 




An eine Mutter

Wenn deine Mutter alt geworden
Und älter du geworden bist.
Wenn ihr was früher leicht und mühelos
Nun mehr zur Last geworden ist.

Wenn ihre lieben, treuen Augen
Nicht mehr wie einst in`s Leben seh`n,
wenn ihre Füße schwach geworden,
sie nicht ertragen mehr beim geh`n

Dann reiche ihr die Hand zur Stütze,
geleite sie mit hoher Lust.
Die Stunde kommt, wo du sie weinend
Zum letzten Gang begleiten musst.

Und fragt sie dich, so gib ihr Antwort
Und fragt sie wieder, sprich auch du .
Und fragt sie nochmals, steh ihr Rede,
nicht ungestüm, -- in sanfter Ruh´ !

Und kann sie dich nicht recht versteh´n,
erklär´ ihr alles unverzagt,
die Stunde kommt, die bitt`re Stunde,
da dich ihr Mund nach nichts mehr fragt.


Dieses Gedicht stammt aus den handgeschriebenen Aufzeichnungen mein
er Mutter




Mutter

Es ist etwas Wunderbares um eine Mutter!
Andere mögen dir gut sein,
aber nur deine Mutter kennt dich!
Sie führt dich ins Leben,
sie sorgt sich um dich,
behütet dich, geht auf für dich in Liebe
und hat für alles ein Verzeihen !
Sie entschuldigt noch, wo das Verstehen aufhört !
Ein einzig Unrecht nur - ein einziges - begeht sie,
wenn sie zum letzten Schlaf die Augen schließt,
um dich auf dieser Welt allein zu lassen.


Dieses Gedicht hängt eingerahmt in meinem Wohnzimmer.
Meine Großmutter schenkte es meiner Mutter am 14.Nov.1924


 DIE TOTE MUTTER

Die Mutter lag im Totenschrein,
zum letzten Mal geschmücket,
da kommt ihr kleines Kind herein,
das staunend sie erblicket.

Die Blumenkron im blonden Haar
gefielt ihr gar zu schön.
Die Busenblumen bunt und wahr
Zum Strauß gereiht, noch mehr.

Und lieb und schmeichelnd spricht sie aus:
"Du, liebe Mutter,
gib mir doch eine Blume aus deinem Strauß,
ich hab´ dich auch so lieb!"

Und als die Mutter es nicht tut,
da denkt das Kind für sich:
"Sie schläft, doch wenn sie ausgeruht,
so tut sie´s sicherlich."

Schleicht fort, so leis sie eben kann
und schließt die Türe sacht.
Und lauscht von Zeit zu Zeit daran,
ob Mutter noch nicht wach.

(aus den Aufzeichnungen meiner Großmutter)

O tu der Mutter nicht weh!
v. Johanna Weißkirch

O tu der Mutter ja nicht weh,
Denn Mutterschmerz ist heil`ger Schmerz,
Er kommt aus einem tiefen See
Voll Liebe,wie ihn bricht kein Herz.

O trüb den reinenen Spiegel nicht,
Fürwahr, es ist nicht wohlgetan,
Man sieht der Mutter Angesicht,
Wo es geschehen ist, wohl an.

Ihr Blick ist gramvoll, sonst so klar,
Es zuckt ihr Mund in heißem Weh,
Um Stirn und Schläfen blich das Haar
Der Mutter viel zu früh zu Schnee.

Weh dir, wenn sie um dich geweint,
Denn Muttertränen wiegen schwer,
Mach`s gut,so lang der Tag noch scheint,
Sonst klafft vielleicht ein Nimmermehr.

Was hilft`s dann,wenn bei Tag und Nacht
Auch deine Reue pilgern geht
Zum Muttergrab,die Treue wacht
Nie wieder auf, es ist zu spät!

Dieses Gedicht schenkte mir meine Schwester
Juliane am 24.09.2000


 MUTTERHÄNDE

Deine Hände, Mutter sind wie ein Gebet.
Gottvater formte  sie aus Licht und Güte
--an einem Sonnentag--
den hellen Jahren folgten freudenlose
mit manchem Schlag.

Nun liegen sie gekrümmt in deinem Schoße
Und sind doch schöner, als die dunkle Rose,
die ich dir, Mutter brach.
Sie mühen sich und wollen niemals ruh´n,
sie zucken stets, als wäre viel zu tun,
auch Mutter, wenn du schläfst.

Sie finden kein Ende-O, diese Hände


(Aus den Aufzeichnungen meiner Großmutter)

O lieb`, solang du lieben kannst
v. Freiligrath

O lieb`, solang du lieben kannst!
O lieb`, solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
wo du an Gräbern stehst und klagst.

Und sorge, dass dein Herze glüht,
und Liebe hegt und Liebe trägt,
solang` ihm noch ein Herz
in Liebe warm entgegen schlägt!

Und wer dir seine Brust erschließt,
o tu ihm, was du kannst zulieb`!
Und mach ihm jede Stunde froh
Und mach ihm keine Stunde trüb!

Und hüte deine Zunge wohl,
bald ist ein böses Wort gesagt!
O Gott, es war nicht bös gemeint!---
Der andre aber geht und klagt.

O lieb`, solang du lieben kannst!
O lieb, solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
wo du an Gräbern stehst und klagst!

Dann kniest du nieder an der Gruft
Und birgst die Augen trüb und naß,
---Sie sehn den andern nimmermehr---
ins lange feuchte Kirchhofsgras.

Und sprichst:" O, schau auf mich herab,
der hier an deinem Grabe weint!
Vergib, dass ich gekränkt dich hab`,
o Gott, es war nicht bös gemeint!"

Er aber sieht und hört dich nicht,
kommt nicht, dass du ihn froh umfängst;
der Mund, der oft dich küsste,
spricht nie wieder: "Ich vergab dir längst!"

Sie tat`s, vergab dir lange schon,
doch manche heiße Träne fiel
um dich und um dein herbes Wort;
doch still --- sie ruht, sie ist am Ziel!

O lieb, solang`du lieben kannst!
O lieb`, solang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
wo du an Gräbern stehst und klagst.




Weißt du Mutterl `- (Lied)

1. Bei ihrem schwer erkrankten Kinde
da sitzt die Mutter still und weint,
weil bisher in ihrem Leben
noch nie die Sonne hat gescheint.
Sie schluchzt gebeugt vor Schmerz und Kummer
So dass ihr fast das Herz zerbricht,
da wird das kleine Kinderl munter
und leise es im Fieber spricht:

"Weißt du Mutterl, was ich träumte.
Ich hab in Himmel nein gesehn.
Da warn so viele schöne Engel.
Zu denen möchte ich gerne gehen,
da brauchen wir kein Hunger leiden.
Ich werds dem lieben Herrgott sagen.
Er soll dir auch zwei Flügel geben,
die werden dich in Himmel tragen."

2. Es hat ihm Gott die Braut genommen.
Sie liegt im Friedhof draußen still,
doch für sein junges, traurig Herze
war diese Seelenqual zu viel.
Im ersten Schmerz wurd er bewusstlos.
Der Mutter presst das Herz zusammen.
Da schlägt er wieder seine Augen auf
und fängt verklärt zu singen an:

"Weißt du, Mutterl ,was ich träumt hab,
ich hab in Himmel einig sehen,
Mein süßes Annerl tut so traurig
Als Engerl dorten ummi gehen.
Sie hat mich weinend so gebeten:
"O, laß mich da nicht ganz allein,"
drum ruft mich Gott, meinbraves Mutterl,
meine Hochzeit wird im Himmel sein."

3. Ein Pärchen, schon im Greisenalter,
die sitzen in der Früh beisamm,
dass ihn was besonderes tut fehlen,
sie merkt sie ihm ganz deutlich an.
Sie streichelt ihm die weißen Haare:
"Geh, Alter, sag, was hast denn heut."
Da schaut er tief in ihre Augen,
und traurig klagt er ihr sein Leid.

"Weißt du Mutterl, was ich träumt hab,
ich hab uns beid im Himmel gesehn.
Ich war so jung, so frisch, so munter
und du wie einst, so wunderschön.
Was suchen wir auf dieser Welt noch.
Erlöst möchte ich jetzt gern schon sein,
drum komm du altes, braves Mutterl,
wir gehen zusamm in Himmel nein."

Aus dem handgeschriebenen Gedichtbuch meiner
Urgroßmutter MARIE WALD




All deinen Schmerz tilgt´s Mutterherz

Leicht bricht der Freude duft`ge Blüte
Ein wilder Sturm in kalter Nacht,
Wenn wir sie noch so treu behüten,
Eh` wir es ahnen, ist`s vollbracht.

Kurz ist der Tod, lang seine Schmerzen,
die er den Lebenden ersann -
wohl dem, der sie am Mutterherzen
ausklagen und ausweinen kann.



DAS LIED, DAS MEINE MUTTER SANG

Früh von der Heimat muss ich wandern,
vom Elternhause lieb und traut.
Mich trieb`s von einem Ort zum andern.
Ich hörte fremder Sprache Laut.
Doch in des Lebens regem treiben,
das seine Fesseln um mich schlang,
wird mir vor Allem treue bleiben
:Das Lied, das meine eine Mutter sang.:

Wenn ich als Kind des Spielens müde,
mich wandte nach der Mutter Schoß,
Und mich beruhigt von dem Leide
Nun sorglos meine Augen schloss,
dann fühlt ìch, wie die schlichte Weise
mir mächtig tief in`s Herze drang
So wirkt kein Lied, ob laut, ob leise,
:wies Lied, das meine Mutter sang.:

Lausch ich seither im Geist dem Liede,
lässt es mir jede herbe Pein.
Und stille Wehmut, tiefer Friede
zieht dann in meine Seele ein.
Wie oft, wenn ich in trüben Stunden
gekämpft mit Sorgen, schwer und bang,
hab Trost und Ruhe ich gefunden,
:im Lied, das meine Mutter sang.:

So mög` es ferner mich umschweben
auf meines Daseins Wanderpfad,
Bis einst das mühevolle Leben
den Abschluss hier gefunden hat.
Schließ dann die Augen ich die müden
Kein Trauerflor ! kein Glockenklang !
Singt nur als letztes Lied hinnieden
:Das Lied, das meine Mutter sang.:

Aus Dem Gedichtschatz meiner Urgroßmutter



Wenn du noch eine Mutter hast!

Wenn du noch eine Mutter hast,
so danke Gott und sei zufrieden,
nicht allen auf dem Erdenrund
ist dieses hohe Glück beschieden.

Wenn du noch eine Mutter hast,
so sollst du sie mit Liebe pflegen,
dass sie dereinst ihr müdes Haupt
in Frieden kann zur Ruhe legen.

aus dem Lesebuch (1900) S.12



VERTRAUEN(v.M.Freesche)

Und wächst dein Kind dir aus dem Haus -
Ich weiß, es wird sehr heiß dich schmerzen,
Doch lass es lächelnd ziehn hinaus,
Nur sorge, dass es dir nicht wächst vom Herzen!

                                                   

ZUVERSICHT

Und bist du fern im fremden Land,
So soll mich das nicht kränken,
Und drückst du mir auch nicht die Hand,
So wirst du an mich denken!
Denn wer der Schwalbe Heimweh gab,
Und Nachtigallen Lieder,
Der führt auch dich bergauf, bergab,
Und bringt dich einst mir wieder.

Und wärst du jahrelang auch fort
So dürft mein Herz nicht zagen,
Und schreibst du mir kein einzig Wort,
Ich wollte drum nicht klagen.
Denn der den Schwalben Heimweh gab,
Und Nachtigallen Lieder,
Der führt auch dich bergauf, bergab,
Und bringt dich einst mir wieder.

(Aus den Aufzeichnungen meiner Mutter)

Das seltsam Wunderbare

Ein seltsam Wunderbares gibts hernieden,
das jedes Volk, das jede Sprache nennt
Die Mutter ist's - bei ihr ist Ruh und Frieden,
Weil sie, nur sie allein dich wirklich kennt.

Sie, die dich führte sorglich ein ins Leben,
Und dich behütet hat vom ersten Schritt.
Und immer sann, nur Liebe dir zu geben,
Und Deinetwillen, ach, - so tief oft litt. -

Sie lässt dich nicht, wenn alle dich verlassen,
ob alles stürzt, das Mutterherz bleibt dein -
Wo das Verdammen anfängt und das Hassen,
da hat die Mutter dann noch ein Verzeihen.

Dem Schuldigen legt sorgend sie die Hände
Erbarmend liebreich auf das wirre Haar, -
denn Mutterliebe ist ja ohne Ende,
ist unvergänglich,ewig wunderbar.

Ein Unrecht nur begeht sie  - nie zu fassen,
wenn sie dereinst im letzten Abendschein
die Augen schließt,um dich allein zu lassen.
In kalter, - liebeleerer Welt -  allein.

(Aus dem Gedichtbuch meiner Großmutter)

ICH HABE NIE GEWEINT

Wie oft hab ich in manchen trüben Stunden
gekostet all der Seele größte Pein,
doch habe mutig ich mich durchgewunden,
denn selbst im Unglück muss man Mann stets sein.

Des Leben Elend habe ich genossen,
mit großem Kummer war es oft vereint,
doch sind mir Tränen nie dabei geflossen,
ich blieb stets fest, hab nie geweint.

Ein junges Weib hab ich mir auserkoren,
sie war im Leben mir die größte Freud.
Auf ihre Treue hab ich fest geschworen,
und dennoch, später hab ich es bereut.

Denn sie, auf die mein ganzes Glück ich baute,
betrog mich einst mit meinem besten Freund.
Wenn sie auch alles, selbst die Ehr mir raubte,
ich blieb stets fest, hab nie geweint.

Und doch einmal war es in meinem Leben,
fast war es da mit meiner Fassung aus.
Noch heute denke ich daran mit Beben,
als man mein Mütterl trug zum Grab hinaus.

Als man sie senkte in die kalte Erde,
sie, die es stets mit mir so gut gemeint,
den Augenblick ich nie vergessen werde,
da hab ich bittre Tränen doch geweint
.

(Dies schrieb mein Onkel, Julius Grunewald in das Gedichtbuch meiner Großmutter er hat es selbst gedichtet. Nach den Aussagen seiner Tochter Gertrud, war er zu stolz zu weinen.Nach dem Motto:" Ein Junge weint nicht!")

EIN MUTTERHERZ  (von Wilhelm Jondorf),

Ein Mutterherz, welch kostbar Gut.
 Das niemals ohne Sorge ruht -
 Das für des Kindes Glück nur wacht,
 Für seine Zukunft manche Nacht!
 Wie viel schließt so ein Herz doch ein!
 Es gibt doch nur   e i n   Mütterlein! !

( Dieses Gedicht erhielt ich heute am 07.01.2003 von einer Besucherin meiner Homepage)


Gebet des älter werdenden Menschen

O, Herr, du weißt besser, als ich, dass ich von Tag zu
Tag älter und eines Tages alt sein werde. Bewahre
mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit zu jedem
Thema etwas sagen zu müssen.

Erlöse mich vor der großen Leidenschaft, die
Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen. Lehre
Mich nachdenklich(aber nicht grüblerisch), hilfreich
(aber nicht diktatorisch) zu sein. Bei meiner
ungeheuren Ansammlungen von Weisheiten erscheint es
mir ja schade, sie nicht weiterzugeben - aber du
verstehst, o Herr, dass ich mir ein paar Freunde
erhalten möchte.

Bewahre mich vor der Aufzählung endloser
Einzelheiten  und verleihe mir Schwingen, zur Pointe
zu gelangen. Lehre mich schweigen über meine
Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu - und
die Lust, sie zu beschreiben, wächst von Jahr zu Jahr.

Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Krankheits-
schilderungen anderer mit Freude anzuhören, aber
lehre mich, sie geduldig zu ertragen. Lehre mich die
wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann.

Erhalte mich so liebenswert wie möglich. Ich möchte
kein Heiliger sein, mit ihnen lebt es sich so schwer, aber
ein alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.

Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente
zu entdecken, und verleihe mir, o Herr, die schöne
Gabe, sie auch zu erwähnen.

(Theresa v. Avila)
(Dieses Gedicht bekam ich von einer wunderbaren Mutter aus Neustadt-Jan.2003)

 

 DANKE, LIEBE MUTTER

GOTT KONNTE NICHT
ÜBERALL SEIN,
UND DESHALB SCHUF  ER
DIE MUTTER.

( PAULA MODERSON BECKER)

Wenn meine  Gedanken bei dir sind,
 dann ist es, als ob mein kleiner,
unruhiger Mensch sich an etwas festem,
Unerschütterlichem festhält.
Das Schönste aber ist es,
dass dieses Feste, Unerschütterliche
so ein großes Herz hat.
Laß dir danken, liebe Mutter,
dass du uns so erhalten hast.
Laß dich ganz ruhig und lange umarmen.

( PAULA MODERSON BECKER)

Vom Vater hab ich die Statur,
des Lebens ernstes Führen,
vom Mütterchen die Frohnatur
und Lust zum fabulieren.

( JOHANN WOLFGANG VON GOETHE )

Wenn meine Mutter lächelte,
wurde ihr schönes Gesicht noch
unvergleichlich viel schöner,
und alles ringsum schien heiter und froh.
Wenn ich in schweren Stunden
meines Lebens nur für einen Augenblick
dieses Lächeln sehen könnte,
dann wüsste ich nicht, was Kummer ist.

(LEO NIKOLAJEWITSCH TOLSTOI )

Ich bin`s gewohnt, den Kopf recht hoch zu tragen,
Mein Sinn ist auch ein bisschen starr und zähe;
Wenn selbst der König mir ins Antlitz sähe,
Ich würde nicht die Augen niederschlagen.

Doch liebe Mutter, offen will ich's sagen:
Wie mächtig auch mein stolzer Mut sich blähe,
In deiner süßen, trauten Nähe
Ergreift mich oft ein demutvolles Zagen.

(HEINRICH HEINE )

Schreibe mir recht bald, sage mir alles,
was dir weh tut, was dich schmerzt,
und ich bin imstande,
Dir in irgend dem kleinsten Dinge
Ruhe und Trost zu geben,
So bin ich überglücklich.

( ANSELM FEUERBACH )

Siehe von allen Liedern nicht eins
gilt dir, o Mutter!
Dich zu preisen, o glaub`s,
bin ich zu arm und zu reich.
Ein noch ungesungenes Lied, ruhst
du mir im Busen,
keinem vernehmbar sonst,
mich nur zu trösten bestimmt,
wenn sich das Herz
unruhig der Welt abgewendet
und einsam
seines himmlischen Teils
bleibenden Frieden
bedenkt.

(EDUARD MÖRIKE )

Denk an das Aug, das überwacht,
noch eine Freude dir bereitet;
denk an die Hand, die manche Nacht
dein Schmerzenslager dir gebreitet.

Des Herzens denk, das einzig wund
und einzig selig deinetwegen;
und dann knie nieder auf den Grund
und fleh um deiner Mutter Segen.

( ANETTE VON DROSTE - HÜLSHOFF )

Das Mutterherz ist der schönste
Und unverlierbarste Platz des Sohnes,
selbst wenn er schon graue Haare trägt -
und jeder hat im ganzen Weltall
nur ein einziges solches Herz.

(ADALBERT STIFTER )

Der Mutter Liebe ist mächtig;
muß sie auch böses erdulden,
haßt sie doch niemals den,
den sie gebar.

( SOPHOKLES )

Wer seine Mutter achtet,
gleicht einem Menschen,
der Schätze sammelt.

( JESUS SIRACH )

Die Mutter als Erzieherinnen:
Sie gleichen der Sonne Gottes,
die vom Morgen bis zum Abend ihre Bahn geht.
Dein Auge bemerkt keinen ihrer Schritte,
und dein Ohr hört ihren Lauf nicht.

(JOHANN HEINRICH PESTALOZZI )

Wenn alle Welt den Armen verlässt
Und wenn kein Herz ihm bliebe,
am ewgen Himmel siehst du fest,
Stern heilger Mutterliebe

O Mutterliebe , Sorg und Treu,
nie ausgeschöpfte Güte!
Und immer alt und immer neu,
dass dich die Allmacht hüte!

( KARL IMMERMANN )

Die ganze Welt erhebt die mütterliche Liebe
Über die väterliche; und sie muß groß sein, die mütterliche, da selbst ein liebender Vater
Sich keine größere denken kann als die seiner Mutter.

( JEAN PAUL )

O du, die mir die Liebste war,
du schläfst nun schon so manches Jahr.
So manches Jahr, da ich allein,
du gutes Herz ,gedenk ich dein.
Gedenk ich dein, von Nacht umhüllt,
so tritt zu mir dein treues Bild.
Dein treues Bild, was ich auch tu,
es winkt mir ab, es winkt mir zu.
Und scheint mein Wort dir gar zu kühn,
nicht gut mein tun,
du hast dereinst so oft verziehn,
verzeih auch nun.

( WILHELM BUSCH )

MUTTERLIEBE

Vergehen kann des Bruder´s Treu,
erkalten kann des Vater´s Liebe,
doch Mutterliebe bleibt stehts neu,
und wenn nichts auf der Welt dir bliebe.

 

( Diesen netten Vers schickte mir am 1. April 2004 Daniela aus Österreich)

Lerne, statt zu reden, schweigen,
fällt es dir auch noch so schwer,
ehe dir die andern zeigen:
Deinen Rat braucht keiner mehr!
 
Lerne auf die Seite treten,
eh´ man dich zur Seite schiebt,
gehe, eh´ man ungebeten,
lächelnd dir den Abschied gibt.
 
Lerne, ohne Groll zu sehen
Andere an deiner Stell !
Ihre Zeit wird auch vergehen,
wieder andre folgen schnell.
 
Lern´ die große Kunst auf Erden,
es schafft dir Freude, keine Pein.
Lerne mit dem Älterwerden
endlich nur du selbst zu sein.
 
( Ich entnahm dieses Gedicht dem Löbejüner Amtsblatt vom Juni 2005)
 
 

Wenn ich wüsste,

dass es das letzte Mal ist,

dass ich dich einschlafen sehe,

würde ich dich besser zudecken und zu Gott beten,

er möge deine Seele schützen.

 

 

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,

dass ich dich zur Tür rausgehen sehe,

würde ich dich umarmen und küssen

und dich für einen weiteren Kuss zurückrufen

DER GOLDENE BALL



Was auch an Liebe mir vom Vater ward,
ich habs ihm nicht vergolten, denn ich habe
als Kind noch nicht gekannt den Wert der Gabe
und ward als Mann dem Manne gleich und hart.

Nun wächst ein Sohn mir auf, so heiss geliebt
wie keiner, dran mein Vaterherz gehangen,
und ich vergelte, was ich einst empfangen,
an dem, der mirs nicht gab -noch wiedergibt.

Denn, wenn er Mann ist und wie Männer denkt,
wird er, wie ich, die eignen Wege gehen,
sehnsüchtig werde ich, doch neidlos sehen,
wenn er, was mir gebührt, dem Enkel schenkt.

Weithin im Saal der Zeiten sieht mein Blick
dem Spiel des Lebens zu, gefasst und heiter,
den goldenen Ball wirft jeder lächelnd weiter,
und keiner gab den goldnen Ball zurück.

(Dieses Gedicht ---einmal nicht über die Mutter, sondern über den Vater-- Schickte mir Daniele aus Österreich)

 

 

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